Albert Friedrich entwirft eine Projektzeichnung für ein motorgetriebenes Universalgerät für die Landwirtschaft.
Die Idee:
Die Basis ist die Einheit von vier identischen Rädern, die mit 25 PS als Zugmaschine für die Landwirtschaft insbesondere als stationäre Antriebsmaschine und für Lieferfahrten der Agrarwirtschaft funktionieren soll.

Die Planung:
Sechs getriebeübersetzte Geschwindigkeiten bis 50 km/h, Schleppeinheit hinten inklusive Ladevolumen auf der Pritsche.

01.12.1945
Abschluss eines Produktionsvertrags zwischen Albert Friedrich und der Fa. Erhard & Söhne

01.01.1946
Das Unternehmen „Allzwecktraktor" beginnt.

28.01.1946 Erster Entwurf
Abschluss eines rationalen Gesamtwurfs durch Heinrich Rößler und Hans Zabel.
- Schräge Schubrohre zu den Achsen
- Motor- und Getriebeblocklagerung in der Längsachse des Fahrzeugs.

06.03.1946 Zweiter Entwurf
- einheitliche Blechkörper für die Gehäuse der Vorder- und Hinterachse.
- Homogene Laufradvorgelege mit Bremswirkung für die Vorder- und Hinterachse.
- ausschließlich nur vier Antriebsgelenke.
- eine Spurweite entspricht 1270 mm sowie zwei Kartoffelreihen auf dem Acker.
- Simultan wurde an der Entwicklung der Laufradvorgelege der Portalachse und dem Fahrzeugrahmen inklusive Querträgern gearbeitet.
Bis heute die Besonderheit aller Unimog-Baureihen.

Was machte dieses Fahrzeugkonzept so innovativ, einzigartig und erfolgreich?
- Die Höchstgeschwindigkeit mit 50 km/h
- gefederte und gedämpfte Achsen wegen der Höchstgeschwindigkeit
- Allradantrieb und Differentialsperren vorne und hinten
- Bremsen an Vorder- und Hinterachse
- Rahmenbauart ähnlich wie bei Pkw und Lkw
- Zweisitziges Fahrerhaus mit geschlossenem Verdeck und gepolsterten Sitzen
- Hilfsladefläche über der Hinterachse mit 1 t Tragfähigkeit
- Gewichtsverteilung statisch: 2/3 auf Vorderachse, 1/3 auf Hinterachse
- Geräteanbaumöglichkeit vorne, Mitte und hinten
- Zapfwellenbetrieb vorne, Mitte und hinten

Ende 1946
Entwicklung und Umsetzung eines Prototyps mit ZF-Vierganggetriebe, Verteilergetriebe Renk und dem Daimler OM 136 Benzinmotor (U1-U4), danach U5 bis U6 mit Daimler OM 636.912 Dieselmotor.
Zahlen und Fakten:
- Fahrerhaus mit Cabrio-Verdeck
- Motorleistung: 25 PS
- Hubraum: 1.700 ccm
- Radstand: 1.720 mm
Erkennungszeichen:
- Motorhaube mit unterbrochener Sicke und Ochsenkopf
- hinter dem Frontgrill liegende Scheinwerfer
- Sichtbare Drahteinlage Kotflügel vorne
- Einlochfelgen
Aus dieser Zeit entstammt auch der durch den Ingenieur Hans Zabel eingeführte Begriff „Universal-Motor-Gerät", der nun kurz und konzentriert den Namen „Unimog" trägt.

Frühjahr 1947
Erste Testfahrten mit dem U1 in der Gegend von Gmünd. Das Antriebsaggregat war der neue OM 636 Dieselmotor (Erkennungszeichen: geteilter Ventildeckel, BM 636.912), der zeitgleich auch für den Pkw 170 D verwand wurde. Die Produktion dieses Motors war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht entschieden. Albert Friedrich und sein Team gingen das Risiko ein und vertrauten Mercedes-Benz. Vier Prototypen wurden in Schwäbisch Gmünd entwickelt und gebaut.
Der U5, heutiger Standort im Landwirtschafts-Museum in Hohenheim, und der U6, heutiger Standort im Unimog-Museum Gaggenau, wurden bereits von der Firma Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH in Göppingen produziert.